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Philosophie, Aufgabe, Vision, Mission und Wirkung
Imker Nachwuchsgewinnung in Not ?
Derzeit ist die Imkerei geprägt von ständigen dynamischen Veränderungen sowie einer neuen Imker-Generation, der sogenannten Wissensgesellschaft. Frühzeitig müssen Imkervereine auf diese neue Herausforderung antworten und zukünftig das lebenslange Lernen seines Imkernachwuchses unter Nutzung unterschiedlicher Lernkonzepte und durch Mitbestimmungsrecht in der Vereinsarbeit fördern. Dafür bedarf es einem Netzwerk und unterschiedlichen Orten, an denen Wissen für Kinder, Jugendliche und Akteure in der Kinder und Jugendarbeit erweitert wird, an denen praktische Erfahrungen gesammelt und praxisbezogen gelernt werden kann, damit die Lebens- und Gestaltungskompetenz von Kindern und Jugendlichen gestärkt und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erlebbar wird.
Die Aufgabe!
In dem Bewusstsein, dass es nichts nützt, die Augen vor den Mangel der Nachfolgegeneration zu schließen, suchten Imker*innen, welche sich bereits seit mehreren Jahren der Kinder und Jugendarbeit in ihren Vereinen widmen, gemeinsam nach Lösungsansätzen.
In diesem Treffen berichteten die Akteure von ihrer bisherigen Vereinsarbeit. Der Tenor aus den Erfahrungswerten aller war, dass die Imkervereine zwar gute Arbeit durch Angebote wie Führungen über die Lehrbienenstände als „Ergänzungsunterricht die Honigbiene“ oder verschiedenen Arbeitsgemeinschaften zur Kinder- und Jugendarbeit beitragen, diese Kinder und Jugendlichen jedoch nicht direkt in das Vereinsleben einbinden bzw. die Wertigkeit eines Vereinslebens vermitteln.
Zu den inhaltlich-organisatorischer Punkten waren sich alle rasch einig.
- das Vereinsleben interessanter für die zukünftige Generation zu gestalten und perspektivisch für die Stärkung der Vereinskultur in der Imkerei einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.
- einen Raum für Kinder und Jugendbeteiligung in der Vereinsarbeit zu schaffen, in welcher bereits diese Generation ihr Mitbestimmungsrecht ausüben kann.
- das eine vereinsübergreifende Plattform zur Begegnung, zum Wissenstransfer und Vernetzung zwischen Multiplikator*innen, Neueinsteiger*innen, Nachwuchsimker*innen sowie möglichen Kooperationspartnern benötigt wird.
- das eine dauerhafte Engagement-Bereitschaft nicht durch „pädagogische Eintagsfliegen“ geweckt werden kann, sondern dass dafür dauerhafte, regelmäßige fesselnde und mitreisende Angebote notwendig sind.
- das sich die Arbeit des Netzwerkes an Akteure und an Kinder und Jugendliche richten sollte, in welchem diese bereits Ihre ersten Erfahrungen sammeln und an das Vereinsleben herangeführt werden.
- das es für die Gewinnung des Imkernachwuchses eine Art Lehrplan geben soll, um die Wissbegierde der jungen Leute altersgemäß stillen und um ihnen erste Kompetenzen vermitteln zu können.
- dass das Projekt flächendeckend, also an verschiedenen Orten unterbreitet werden muss, um für die Teilnehmenden zumutbare Anfahrtswege abzusichern.
Die Entstehung
Der Grundstein wurde bereits zu diesem Treffen am 16.01.2024 von acht Imkerinnen und Imkern aus den Imkervereinen Dresden, Pirna und Lohmen im Gasthof Drogenmühle Heidenau gelegt, woraus das Projekt “KiJuBee (Kinder, Jugend, Beekeeping) Netzwerk Sachsen” und kurz darauf die Netzwerkplattform im Web www.kijubee.de entstand. Um den organisatorischen und finanziellen Aufwand in Hinblick der Mitgliederverwaltung, die Beschaffung von geeigneten „ausleihbaren“ Bildungsmaterial sowie Weiterbildungsangebote für Akteure von Kinder- und Jugendangeboten in den Imkervereinen bewerkstelligen zu können, gründete sich der Verein KiJuBee Netzwerk Sachsen.
Als KiJuBee Netzwerk mit unseren Akteuren verstehen wir uns als Impulsgeber der Zeit aus welchen sich neue Projektideen entwickeln und diese fast nahtlos ineinander verschmelzen lassen. Durch die Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), des regionalen Bewusstseins in Bezug auf Erzeuger und Verbraucher, der Mitwirkung an der Verbesserung des Städteklimas, des Tierschutzes, des Umwelt- und Naturschutzes, des Schutzes der Artenvielfalt auch im Hinblick auf Wildbienen und ihre Lebensräume sowie durch die Förderung der Bienenhaltung möchten wir gemeinsame Berührungspunkte finden, damit eine artenreiche Natur erhalten bleibt und eine vereinsübergreifende Zusammenarbeit der Akteure gefördert wird um unter anderen das kulturelle Gut der Imkerei zu erhalten.
Unsere Vision
Mit unseren Honigbienenstarken Angeboten an außerschulischen Lernorten wollen wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Artenvielfalt begeistern, diese für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Natur sensibilisieren und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erlebbar werden.
- Das Wunder der Bienen macht Natur erlebbar. Die Beobachtung ihrer faszinierenden Lebensweise begeistert, inspiriert und lässt uns verstehen, dass wir ein Teil des Großen und Ganzen sind. Gemeinsam können wir bewusst eine Welt mit Biene, Mensch und Natur im Einklang gestalten.
- Theorie und Praxis sind feste Bestandteile des schulischen und außerschulischen Lernens in Deutschland und bieten innovative Methoden für die Vermittlung von Wissen.
- Die Beobachtung von Bienen fördert bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für Natur und Biodiversität. Dadurch können sie Umweltzusammenhänge eigenständig erleben, erfahren und einordnen. Sie verstehen komplexe Kreisläufe in ihrer unmittelbaren Umwelt und schützen diese.
- Die Beschäftigung mit Bienen ist der gesunde Gegenpol in einer zunehmend mediengeprägten und naturfernen Gesellschaft. Achtsamkeit und Konzentration werden gefördert und damit ein Beitrag zur Mediensuchtprävention geleistet.
- Die Arbeit mit Bienen fördert Kompetenzen, Talente und Begabungen von Kindern und Jugendlichen. Herausfordernde Persönlichkeiten können so ihre Stärken und Selbstbewusstsein entwickeln welche in der Vereinsarbeit bereits schon umgesetzt werden kann.
Unsere Mission
- Wir machen Natur für Kinder erlebbar und sind Inspirations- und Informationsquelle für Multiplikator*innen, wenn es um Bienen, Blüten und Biodiversität geht und bringen aktive Menschen zusammen.
- Wir informieren und inspirieren Naturinteressierte und Imker*innen, bringen sie zusammen. Zudem unterstützen wir beratend den Aufbau und die Entwicklung von Projekten und Initiativen.
- Wir nutzen umwelt- und naturpädagogische Methoden unter Berücksichtigung von Aspekten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), um ein ganzheitliches Erleben und Verstehen zu fördern.
- Wir nutzen unsere Kontakte und fördern das Netzwerk für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer. Fächerübergreifend bündeln wir praxisnahe Konzepte für die Integration der Bienen in den Unterricht oder in die außerschulische Kinder- und Jugendbildung.
- Wir setzen uns dafür ein, dass besonders junge Menschen die Möglichkeit erhalten, mit und von den Bienen zu lernen, und entwickeln Lehrmaterialien, welche die faszinierende Welt der Bienen und deren Umwelt auf eine erlebnisorientierte Art und Weise vermitteln.
- Wir bieten eine Plattform für Begegnung und Vernetzung zwischen Multiplikator*innen, Neueinsteiger*innen und Nachwuchsimker*innen sowie möglichen Kooperationspartnern.
- Wir geben Jugendlichen eine Stimme und ein Mitbestimmungsrecht bei den Aufgaben der Vorstandstätigkeit.
Die Wirkung
- Naturpädagogisch interessierte Menschen realisieren Bienenprojekte erlebnisorientiert und ganzheitlich. Kompetenzen und Sinne von Kindern und Jugendlichen sind durch den Umgang mit Bienen geschärft. Sie verstehen den ökologischen Wert der Bienen und handeln verantwortungsbewusst.
- Die Sinne und Konzentration von Kindern und Jugendlichen sind durch den Umgang und die Arbeit mit Bienen geschärft und ihr Selbstbewusstsein dadurch verbessert.
- Kinder und Jugendliche entwickeln ihre Fertigkeiten in Planung, Organisation und sorgfältigem Handeln. Im gemeinsamen Umgang mit Bienen entwickeln und verbessern sich ihre Teamfähigkeit und sozialen Fertigkeiten u.a. in der Vereinsarbeit.
- Kinder und Jugendliche lernen ökologische Zusammenhänge und die Rolle der Bienen als Bestäuber kennen, wissen um ihren Wert und schützen sie nachhaltig.
Synergieeffekte
Die Synergie unserer Grundlagen der Ernährung, motorische Aktivität und Freundschaft bestimmt den respektvollen Umgang mit unserer Umgebung und Umwelt, mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen, und genau das ist es, was wir wahrhaftig vermitteln wollen. Deshalb achten wir auch auf die Einbeziehung aller Interessierten durch unsere Projekte mit einer gemeinsamen Reise zur Wiederentdeckung der Bedeutung des Kontakts mit der Natur für unser Wohlbefinden. Um diese Werte zu vermitteln und in der festen Überzeugung, dass sie nur durch die Interaktion der Menschen verbreitet werden können. Letzteres wird durch die eigene Dynamik unter anderem von Erzeugern, Verbrauchern, Bildungseinrichtungen, Initiativen, Vereinen möglich.
Beitrag zur Regionalität
Der Gang zum Regal in die Märkte mit regionalen Lebensmitteln liegt im Trend. Gemäß dem Ernährungsreport 2023 des BMEL legen im Durchschnitt 78% der befragten Verbraucher Wert auf Regionalität. In den Altersgruppen zwischen 14 bis 29 Jahren ist zu beobachten das dieses Bewusstsein sich zunehmend steigert. Waren es im Jahre 2021 gerade einmal 44% der Befragten so ist ein Anstieg auf 84% zu verzeichnen. Neben der Regionalität liegt der Blick nicht nur konzentriert auf die Herkunft der Produkte, sondern ebenso unter anderem auf die artgerechte Haltung der Tiere, die Vermarktung der Produkte in der Region und auf den Insektenschutz. Ein wichtiger Aspekt, denn als heranwachsende Generation bestimmen die Kinder und Jugendlichen den Ernährungsalltag von morgen. Aus Verbraucher werden Erzeuger und durch das zutun von Netzwerkpartnern wird regionales Handwerk und Wissen dahin getragen, wo dies entsteht- in die Schulen.
Modellcharakter
Am 21.03.2024 wurde bereits durch die Pirnaer Stadtimker mit der Grund- und Naturschule Graupa ein Projekt initiiert, welches den Kreislauf mit all seinen oben genannten Zusammenhängen abbildbar werden lässt. Durch Fachkundige Betreuung werden die Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern in Vorbereitung für eine eigene Schulimkerei auf das kommende Vorhaben sensibilisiert. Hierbei sind die Bienen die stellvertretenden Botschafterinnen und vermittelten anschaulich die Wichtigkeit eines solchen Projektes. Durch das Gütesiegel „Gutes von hier“ welches die Stadtimker seit 2023 auszeichnet wird dies auch in die Grundschulen getragen, so dass dies auch jenes Produkt auszeichnet, welches durch nachhaltige Bildung entsteht- der erste Schulhonig mit dem Siegel „Gutes von hier“.