Jungimkerausbildung – Elektrische Leitfähigkeit, Wassergehalt – Chemie und ein bisschen Physik haben auch viel mit der Imkerei zu tun.
Das erfuhren unsere Jungimker am 20.05.2025 in der GTA-Stunde un der GS-Graupa, in der wir uns mit dem Thema Honiggewinnung beschäftigten. Hier standen Theorie und Praxis in engem Zusammenhang. Zuerst hieß es: Am Bienenvolk zum Schlange stehen! Obwohl wir in der Schule bereits kleine Bienenhäuser aus 10er US Dadant Beuten nutzen, galt auch hier: Arbeitsschutz geht vor. Von insgesamt fünf Honigzargen trugen die Kinder die Waben einzeln in unseren provisorisch vorbereiteten Werkraum für die Honigschleuder. Zuvor hatten wir alles mit weißen Bettlagen ausgelegt, damit nichts kleben bleibt.
Nach dem Aufbau der Gerätschaften und einer wiederholten Arbeitsschutzbelehrung teilten sich die Kinder selbstständig in Gruppen auf: Honigrähmchen entdeckeln, schleudern, sieben und den Honig in Eimer für die Weiterverarbeitung abfüllen. Außerdem hatte sich eine Gruppe für unser Laborteam zusammengeschlossen. Diese überprüften bei jedem Honigeimer den Wassergehalt – denn laut Honigverordnung darf dieser höchstens 20 % betragen.
Auch die elektrische Leitfähigkeit des Honigs wurde gemessen – ein wichtiges Qualitätsmerkmal und Unterscheidungsmerkmal verschiedener Honigsorten. Hier war auch ein bisschen Mathematik gefragt: Anhand einer Formel wurde die zu messende Menge des Honigs ermittelt, anschließend wurde sie mit einem Leitfähigkeitsmessgerät geprüft. Das Fazit der Labormitarbeiter: „Für eine genauere Bestimmung des Blütenhonigs hätten wir diesen eigentlich in ein richtiges Labor geben müssen.“
Zum Vergleich hatten wir für das Laborteam auch zwei weitere Honige dabei: Raps- und Waldhonig, damit die Unterschiede in den Messwerten erkennbar wurden.
Alle Kinder waren an diesem Tag so sehr beschäftigt, dass wir kaum merkten, wie schnell die Zeit verging. Erst als eine Hortnerin uns informierte, dass die Schule gleich schließt, half uns spontan eine Mutter eines Jungimkers beim Schleudern und Aufräumen.
Das Ergebnis: Die Kinder und unsere Graupaer Schulbienen haben stolze 45,5 Kilogramm Honig eingetragen! Dieser wurde später von René und Yvonne in ihrer Imkerwerkstatt in Gläser gefüllt: 24 Gläser à 500 g und 134 Gläser à je 250 g warten jetzt auf ihr Etikett und darauf, beim Sommerfest am 20.06.2025 verkauft zu werden.
Jetzt heißt es also: Werbung machen! Damit unser Honiglager für die nächste Ernte wieder frei ist. Der Verkauf findet dieses Jahr durch unsere Jungimker statt, denen wir beratend zur Seite stehen.